Wenn ich gewusst hätte, was dieser eine Tag für mein Leben bedeuten würde, an dem ich BALLance® und Dr. Tanja Kühne kennengelernt habe! Die zweite Tanja. Ich hätte mich wahrscheinlich Jahre im Voraus darauf gefreut!
Im September 2017 war ich auf der IFAA Convention in Heidelberg. Meine erste Fitness Convention. Wow! Ich war über das komplette Jahr an meinen Aufgaben als Studentin und World Jumping Trainerin zu einer Person herangewachsen, die wusste wo sie steht und welchen Weg sie gehen möchte. Dachte ich zumindest. Und dieser Weg führte mich eben nach Heidelberg. Um Neues zu sehen, Trends kennenzulernen, mich mit anderen Trainern auszutauschen, ein Teil der Fitness- und Trainerbewegung zu sein, Menschen die Freude an der Bewegung und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Wohlbefinden nahezubringen.
Körperlich ziemlich erschöpft sitze ich am zweiten Tag der Convention auf einmal in einer völlig überfüllten Turnhalle. Alle Matten belegt, alle Kleingeräte für den praktischen Teil dieser Präsentation vergeben. Ich weiß nicht mehr, warum der Vortrag über BALLance® mich damals angesprochen hat. Ein Beweggrund war sicher, dass ich eben körperlich ziemlich fertig war und mir dachte, ich sollte vielleicht mal etwas „Ausgleichendes und Ruhigeres“ ausprobieren. Schließlich habe ich schon oft genug feststellen müssen, dass ich zwar ein Power-Mädchen, aber eben doch kein unbegrenzter Durazell-Hase bin. Ich habe auch sehr sensible und ruhige Seiten an mir, die oft zu kurz kommen. Fehlender Ausgleich beim Sport und Verspannungen waren bei mir ja lange genug Dauerthema, weshalb ich schließlich auch meinen geliebten Laufsport an den Nagel hängte. Und Rücken ist ja sowieso ein Dauerbrenner. Also sitze ich da. Am Rand, auf einer kalten, harten Hallenbank und wusste eigentlich nicht, ob ich hier richtig war.
Dann kommt Tanja und beginnt zu reden. Was soll ich sagen! Tanja ist zwar klein, doch zugleich unglaublich groß. Ihre Ausstrahlung ist so warm und herzlich, dass man sie eigentlich von der ersten Sekunde an lieb haben muss. Gleichzeitig schafft sie es in dieser persönlichen und liebevollen Art maximal professionell zu sein. Unglaublich.
Mit jedem Satz und jedem Zusammenhang den sie aufzeigt, beginne ich mehr zu strahlen. Sie spricht mir aus der Seele. Denn sie spricht auch von meinen Themen: Von Leistungsdruck und der Selbstdefinition über Leistung. Von Selbstfürsorge, von Selbstliebe, von Aufmerksamkeit und dem Umgang mit Schmerzen. „Ihr seid alle fit, ihr seid alle krass und ihr habt alle Power. Und das ist auch gut so“, sagte sie. „Daran wollen wir auch gar nichts ändern. Wir wollen nur für diese Stunde einmal alle Leistung vergessen und uns nicht anstrengen. Seit liebevoll zu euch und dankbar dafür, was euch euer Körper gibt.“ Ich muss wirklich gestrahlt haben wie ein Atom-Würmchen. Tanja spricht mir aus dem Herzen. Und sie spricht noch viel wichtiger mit allem was sie sagte von Psychosomatik. Oder, weil der Begriff so ekelhaft stigmatisiert ist: Von dem Zusammenhang zwischen Fühlen, Denken und Wohlbefinden. Dem Zusammenhang zwischen Emotionen und körperlichen Schmerzen.
Tanjas Thema ist die Brustwirbelsäule. Die Einfachheit und Klarheit ihres Vortrags beeindruckt mich unendlich. Wie einfach doch alles ist, was man sich so komplex vorstellt. Natürlich sind die Brustwirbelsäule und der menschliche Körper unendlich komplex und trotzdem „muss man für meine Beobachtungen nicht studiert haben“, sagt sie. In einer Sache sei jeder Mensch gleich: „Wir haben alle einen etwas zu runden Rücken. Wir nennen das Hyperkyphose. Die Brustwirbelsäule ist runder, wir sind nach vorne etwas eingesunken und Hals- sowie Lendenwirbelsäule gleichen das aus. Die meisten Rückenbeschwerden spüren wir in HWS und LWS, nicht in der Brustwirbelsäule, denn dort ist die Ursache. HWS und LWS gleichen die Hyperkyphose lediglich aus. Wenn wir die BWS aufrichten, ziehen ihre beiden Gegenspieler automatisch mit.“
Ich will das Weitere in meinen Worten und meinem praktischen Verständnis erläutern, denn – mein Thema ist noch mehr die Psychologie. Also Stress und negative Emotionen. Diese haben sehr viel mit der Brustwirbelsäule zu tun: Die BWS ist die Heimat des Sympathikus – des erregenden Anteils des vegetativen (also unbewussten und nicht willkürlich Steuerbarten) Nervensystems.
Brustwirbelsäule Sympathikus Aktivität, Stress, Anspannung
Der Gegenspieler, der hemmende Anteil des vegetativen Nervensystems, verläuft über Hals- und Lendenwirbelsäule.
Hals- und Lendenwirbelsäule Parasympathikus Passivität, Ruhe, Entspannung
Nun ja. Ich sehe und erlebe viele Menschen, bei denen ich mir ziemlich sicher bin, dass der Sympathikus mehr zu tun hat als der Parasympathikus, weil: Zu viel Stress und zu viel Aktivität bei zu wenig Entspannung und Ausgleich. Ich lasse das mal in dieser Form als sehr abstrahierte Zusammenfassung stehen. Ich war verliebt, ich bin verliebt.
BALLance von Dr. Tanja Kühne® ist die erste wirklich ganzheitliche Methode, die ich kennenlernen durfte. Es geht um Rückenbeschwerden und Verspannungen, aber es geht noch um viel mehr. Es geht um Biomechanik, Neurowissenschaften, Psychologie – um das Verständnis für den eigenen Körper und sich selbst. Tanja hat verstanden (und ich meine an dieser Stelle mich und Frau Dr. Kühne): Wenn ich wirklich Schmerzen heilen will, dann brauche ich Selbstakzeptanz, Selbstwahrnehmung, Selbstvertrauen. Ich weiß durch mein Studium viel über die Macht der Gedanken und Gefühle. Und über ihre reale, greifbare Grundlage. Unser Gehirn ist schließlich auch ein Organ, dass über bio-chemische Botenstoffe, Hormone unseren gesamten Körper steuert. Gedanken und Gefühle sind nicht substanzlos. Heutzutage können wir sie sichtbar machen. Mit MRT und EEG die Gedanken. Über Herzrate und Hautleitfähigkeit beispielsweise unsere Erregung und damit unsere Gefühle. Ich könnte wohl ein ganzes Buch darüber schreiben. (Gibt es zum Glück schon einige! Siehe Buchtipps, z.B. Bio-emotionale Medizin. Dr. Alexander Mücke).
Zurück zu BALLance®: Wenn du eine Verspannung lösen willst, dann wirst du mit Druck, dem Leistungsgedanken ‚Das muss doch jetzt aber weggehen‘ und deiner Wut, Genervtheit oder Frustration über den Schmerz, eher chemische und hormonelle Reaktionen hervorrufen, die dich noch weiter verspannen lassen. „Streichelt euren Muskel. Wenn der Reiz zu groß ist, wie ein Schlag mit der Faust, wird er nur noch mehr zusammenzucken.“ So ähnlich hat Tanja das bei ihrem Vortrag für die IFAA erklärt.
Tatsache. Das mir das nicht schon früher gekommen ist, grinse ich in mich hinein. Ich sitze immer noch da und bin selbst der beste Beweis für Tanjas Theorie: Es geht mir super! Emotional und kognitiv zumindest. Ich bin total begeistert, höre gebannt zu und verknüpfe das neue Wissen mit meinen eigenen Erfahrungen. Was passiert körperlich dabei? Ich bemerke an mir selbst, dass ich mit komplett geradem Rücken, Schulterblätter tief und nach hinten gezogen, aufrecht auf der harten, kalten Bank sitze und nicht einmal wahrnehme wie unbequem sie ist. Und in dieser aufrechten, kerzengeraden, lächelnden Haltung – bin ich gleichzeitig entspannt. Man kann sich auf gerade hinsetzen und dabei eine total andere Gemütshaltung ausstrahlen. Habe ich auch schon oft gesehen. Das sieht dann total gestresst, unnatürlich und irgendwie auch ungesund aus, wenn man total bewusst und absichtsvoll seinen Rücken gerade drückt. Grinsebacke Tanja.
Der Vortrag ist vorbei. Ohne die Methode selbst ausprobiert zu haben – die einen messbaren Unterschied in der Körpergröße von bis zu 3 Centimetern bewirkt – fühle ich mich viel größer. Mein Herz hüpft und ich hüpfe (gefühlt, in Wirklichkeit bin ich wahrscheinlich geschwebt!) aus der Halle. Ich weiß, ich muss die Methode später an diesem Tag noch am Messestand von BALLance® persönlich ausprobieren.
Was ich auch tue. Doch davor unterhalte ich mich gefühlt eine halbe Stunde lang mit Tanjas Mann und schließlich auch noch mit ihr selbst. „Du bist mir schon aufgefallen, Strahlemädchen“, sagt sie und drückt mir die Hand. Ich werde rot. Ubbs. Das Atom-Würmchen eben. Zum Glück bin ich es schon halbwegs gewohnt, dass ich auffalle. Trotzdem. Die Frau Doktor hat mich entdeckt. Das will was heißen, denke ich. Und auch das wir denselben Vornamen tragen.
Kürzen wir das ganze ab: Im Oktober 2017, nur zwei Wochen nach den Convention sehe ich Tanja in Ulm wieder um die BALLance® Ausbildung zu besuchen. Ein wunderbarer Sonntag, an dem sich mein erstes Bild bestätigt. BALLance® ist nicht nur mein Ding. Es deckt sich mit meiner Lebensphilosophie, meinen Erkenntnissen. Ich habe mich in diesen zwei Wochen schon zuhause in die beiden Doppelbälle und ihre Wirkung verliebt, die ich euch noch beschreiben möchte.
Liebeserklärung Teil 2.
Ich habe inzwischen nicht nur mich unzählige Male, sondern auch sehr viele unterschiedliche Menschen, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Teilnehmer aus meinen Kursen mit den verschiedensten Beschwerdebildern und Anliegen auf den BALLance®-Doppelbällen beobachten dürfen. Das Leben erscheint uns doch die meiste Zeit „hart und anstrengend“. Zumindest einigen von uns. Und suggeriert wird das von klein auf. („Jetzt beginnt der Ernst des Lebens.“ So ein Quatsch!). Wo ist das Leben denn mal „weich und einfach“? BALLance® ist so. Weich, einfach, angenehm, liebevoll. Spannend, dass viele im ersten Moment total erstaunt sind. So sind die meisten es – so wie ich es auch war – gewohnt, dass Ausgleichstraining oder Verspannungslinderung im ersten Moment nur noch mehr Schmerzen bereitet und eben „hart und anstrengend“ ist. Das glückselige Lächeln der allermeisten meiner BALLance®-Infizierten berührt mich jedes Mal. Sie müssen nichts anderes tun als liegen, vielleicht ein bisschen Rollen, den sanften Druck der Bälle genießen und sie ihre Arbeit tun lassen. Vor und nach jeder Übung – Körperwahrnehmung. Wir liegen jeden Tag circa acht Stunden im Bett. Doch tun wir dies einmal bewusst? Die Körperwahrnehmung und natürlichen Atemübungen vor und nach jeder Einheit mit den Bällen hilft, den Körper, seine natürliche Schiefe, die Verspannungen kennen und schätzen zu lernen. Denn wie sagt auch mein Lieblingstherapeut C. Rogers: „Das merkwürdige Paradox ist: Wenn ich mich selbst akzeptiere, einfach so wie ich bin – dann erst kann ich mich verändern.“ Selbstakzeptanz, Selbstliebe. Einfach mal daliegen und achtsam sich selbst wahrnehmen ohne zu bewerten. (Achtsamkeit… schöner Trend, leider wie so vieles auch dadurch verheizt…). Manche möchten mir unbedingt berichten, was sie da so wahrnehmen. Ich bin nicht nur körperliche Therapeutin mit BALLance®, sondern auch emotionale. Ich lasse zu. Ich nehme an, ich schätze, ich akzeptiere, ich bin authentisch. Und meine Kunden in diesem Moment auch. Die meisten zumindest. Es gibt ein paar wenige, die sich nicht mehr auf „weich und einfach“ einlassen können, weil sie zu sehr gefangen sind in ihrem „harten und anstrengenden“ Leben. Aber das sind die wenigsten zum Glück.
Und was passiert nun durch die BALLance®-Methode mit ihren so einfachen Übungen? Viel größeres als die meisten erwarten: Schon nach den ersten zwei drei Minuten auf den Bällen, liegen alle viel flacher auf dem Boden. Das Hohlkreuz ist weg. Man liegt nicht mehr auf Beton oder im Sand. Mit jeder weiteren Übung wird unsere natürliche Schiefe aufgehoben, da die Bälle auf der „verspannteren“ Seite auch mehr wirken. „Geil.“ „Wahnsinn.“ „Unglaublich.“ „Da mach ich sonst 5 Stunden Bikram-Yoga, für so einen Effekt.“ Solche Sätze ernte ich und wie erwähnt, ein seeliges und ruhiges Lächeln.
Die meisten Beschwerdebilder, die ich bisher behandeln durfte – auch meine eigenen haben sich durch BALLance® maßgeblich gebessert. Und vor allem auch die Einstellung und der Umgang mit Schmerzen. Für mich heißt es nicht mehr:
Schmerz Frustration Stillstand
Sondern:
Schmerz Aufmerksamkeit Fortschritt
Ganz einfach oder? Zu einfach? Ich würde es einfach mal ausprobieren. Denn BALLance® erlaubt auch eines, was unglaublich wichtig ist in unserem persönlichen Gesundheitsprozess: Eigenverantwortung. Das sind nicht nur zwei Bälle, die man da kennenlernt. Sondern eine Methode, eine Philosophie, ein neuer Umgang mit sich selbst. Gleichzeitig erhält man eine Möglichkeit sich bei vielen verspannungsbedingten Beschwerden selbst zu helfen. Wie oft habe ich selbst schon versucht die Verantwortung für meinen Körper und dessen Gesundheit einem Arzt, Orthopäden, Physiotherapeuten oder Osteopathen zu übertragen? Die konsultiere ich immer noch ab und zu, aber mit einem anderen Mindset: Sie unterstützen mich in meiner eigenen Verantwortung. Heilen können sie mich nicht, das kann ich nur selbst.
Und so hat Tanja Kühne BALLance® auch entwickelt: Aus Eigenverantwortung und aus dem Wunsch für ihre eigene Skoliose eine Selbsthilfe-Lösung zu finden. So viel mehr hat sie mit BALLance® tatsächlich gefunden.
Damit bin ich bei Punkt zwei, den ich durch BALLance® verstanden habe – weil bei dem Effekt, kann das schlecht geleugnet werden: Unser Körper kann sich selbst heilen. Er reagiert auf alles und er hat eine unendliche Kraft sich selbst am Leben zu erhalten. Ich möchte diese Kraft nutzen, nicht austricksten, oder ausnutzen. Ich habe begonnen meinem Körper wirklich zu vertrauen. Denn das vegetative Nervensystem kann ich nicht bewusst und willkürlich steuern – sondern nur dadurch, dass ich in mich hineinhöre und darauf vertraue, dass mein Körper mir signalisiert, was ihm gut tut. Wieder: achtsam. Ich habe viel zu viele Dinge ausprobiert und gemacht, mit der vollen Überzeugung, dass sie gut für mich sind, ohne darauf zu achten – ob sich der Effekt wirklich gut anfühlt. Unser Vertrauen in unseren Körper und - ich gehe so weit zu behaupten – auch unser Selbstvertrauen schwinden dadurch, dass wir uns auch unsere Gedanken und unser Wissen reduzieren. Doch wir sind viel mehr. Wir sind Gefühl. Gesundheit und Wohlbefinden sind in meiner Wahrheit Gefühle, die ich zwar mit meinen Gedanken erklären kann, aber niemals nur über diese steuern, ohne die Hilfe der Gefühle.
BALLance® beruht auf einem neuen Verständnis der Brustwirbelsäule und ihrer Funktion. Doch es beruht auch auf einem neuen Verständnis von Emotionen und ihrem Einfluss auch die Wirkung jeder körperlichen Methode. Ich hoffe, dass über solche Methoden irgendwann die Ganzheitlichkeit und die Zusammenarbeit von Medizinern, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern und Psychologen gewonnen werden kann. Denn der Mensch ist ganzheitlich und kann nur so geheilt werden.
Mir bleibt nichts mehr zu sagen als: Have a try!